Im Vordergrund der ambulanten und stationären Patient*innenbetreuung stehen naturgemäß die operative Behandlung im Rahmen einer 24-Stunden-Abteilungs-Bereitschaft. Speziellen diagnostischen und therapeutischen Erfordernissen, wie sie bei der Diagnosestellung, Therapieplanung und Entscheidungsfindung zur Intervention, Vor- und Nachbehandlung akut bedrohter oder chronisch erkrankter Herzpatient*innen auftreten, kann durch die enge räumliche Einbindung in ein Großklinikum hervorragend entsprochen werden. Dies ermöglicht ein breites durch interdisziplinäre Kooperation geprägtes Leistungsspektrum.
Leistungsspektrum
- Chirurgie der koronaren Herzkrankheit (instabile, stabile Angina pectoris, akuter Myokardinfarkt), akute und chronische Folgezustände nach Myokardinfarkt, Akutoperation im Rahmen der interventionellen Kardiologie (PTCA, Stent), transmyokardiale Laserrevaskularisation, prä- und postoperative mechanische Herzunterstützung, minimal invasive Koronarchirurgie / Off-Pump-Koronarbypass.
- Chirurgie der Herzklappenfehler durch Klappenrekonstruktion, Herzklappenersatz durch biologische und mechanische Substitute, Homograftbank, minimal invasive Aortenklappenchirurgie.
- Chirurgie der Aneurysmen und Dissektionen der thorakalen-/thorakoabdominellen Aorta. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Spezielle Radiologische und Sonstige Bildgebende Verfahren der Universitätsklinik für Radiologie Implantation endoluminaler Stent-Grafts.
- Chirurgie der angeborenen Herzfehler (Neugeborene, Säuglinge, Kinder, Erwachsene) als elektive, dringliche oder Akut-Operation, extrakorporale Membranoxygenierung, Akutintervention im Rahmen der interventionellen pädiatrischen Kardiologie, mechanische Assistenzverfahren beim Kind.
- Chirurgie der Verletzungen des Herzens und der Aorta.
- Chirurgie der akuten Herzbeuteltamponade und der chronischen Perikarderkrankungen.
- Chirurgie der Neoplasmen des Herzens, einschließlich gebietsüberschreitender Neubildungen.
- Operative Therapie der Pulmonalarterienembolie.
- Sonderformen des Herzlungenmaschineneinsatzes (wie maschinelle Aufwärmung bei akzidenteller Hypothermie), ECMO, spezielle perioperative mechanische Assistenzverfahren etc.
- Chirurgie der Herzrhythmusstörungen/Herzschrittmacher
- Ambulante Betreuung der Patient*innen in der Schrittmacher-Ambulanz, der Aortenaneurysma-Ambulanz, der VAD-Ambulanz sowie der Beratungs- und Nachsorge-Ambulanz.
- Minimal-invasive Bypasschirurgie: Die TCRAT-Methode (Total Coronary Revascularization via Anterior Thoracotomy) ist ein innovatives, minimal-invasives Bypassverfahren, das über einen 6–8 cm langen Schnitt zwischen der 4. und 5. Rippe durchgeführt wird – ohne Durchtrennung des Brustbeins. Entwickelt von Oleksandr Babliak (Kiew) und in Deutschland etabliert durch Hilmar Dörge, ermöglicht diese Technik die vollständige Revaskularisation aller Herzkranzgefäße – inklusive der Hinterwand – bei maximaler chirurgischer Präzision. Wir freuen uns, dieses Verfahren nun auch an unserer Abteilung an der Medizinischen Universität Graz - nach Unterstützung der Etablierung durch Hilmar Dörge und Oleksandr Babliak - anbieten zu können. Gegenüber der herkömmlichen Bypassoperation bietet TCRAT potentielle Vorteile: schnellere Erholung, frühere Mobilisation und voll erhaltene Brustkorb-Stabilität, was eine raschere Rückkehr in den Alltag und eine verbesserte Lebensqualität für die Patient*innen ermöglicht.
In der Symbiose aus Patient*innenbetreuung, Forschung und Lehre liegt die Einzigartigkeit und der Mehrwert unserer Klinischen Abteilung. Daher wird die Abteilung gemeinsam von der Medizinischen Universität Graz und der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. betrieben. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den beiden Träger*innen am Standort LKH-Universitätsklinikum Graz spiegelt sich auch auf unserer Website wider. Weitere Informationen über die Patient*innenbetreuung finden Sie auf der Website des LKH-Universitätsklinikums Graz.